„Mit modernen Ideen das Kerngeschäft neu beleben“

„Mit modernen Ideen das Kerngeschäft neu beleben“

Ein Startup-Unternehmen zu gründen, ist eine anspruchsvolle Angelegenheit. „Vieles von dem, was sich da an Problemen auftut, lässt sich weder in einem Lehrbuch nachlesen, noch steht es im Hörsaal auf dem Programm“, weiß aus eigener Erfahrung Dr. Patrick Szillat (34) aus Mönchengladbach, Associate Professor Cross-border Business Development an der Fontys International Business School in Venlo (NL). Dem Kaufmann und Hochschuldozenten liegt das Thema Startups besonders am Herzen. „Wir haben hier in der Grenzregion viele Möglichkeiten, jungen Leuten schon in der Gründungsphase gleich zwei Märkte zur Verfügung zu stellen, nur wird das bislang kaum genutzt“, betont der Marketingexperte im Interview mit AHA24x7. Um das zu ändern, arbeitet Szillat mit Kollegen und Partnern aus der Wirtschaft daran, eine Anlaufstelle aufzubauen, die Gründern institutionell unter die Arme greift. Die zugleich aber auch kleinen und mittleren Unternehmen Perspektiven und neue Partner aufzeigt.  

AHA24x7.com: Herr Szillat, Sie arbeiten zum einen als Dozent an der Fontys International Business School in Venlo, sind aber zugleich im benachbarten Mönchengladbach als Unternehmer tätig. Hört sich an wie der ideale Mix, um Studierenden grenzüberschreitende Praxiskenntnisse zu vermitteln, Tipps für Unternehmensgründungen zu geben. Wie setzen Sie Ihre Erfahrungen in den Lehrveranstaltungen ein? 

Patrick Szillat: Zunächst einmal, indem ich meinen Studierenden auf Augenhöhe begegne, ihnen erkläre, dass ich als Schüler und später als Student auch Geschäftsideen hatte. Ambitionierten Studierenden, die schon frühzeitig mit eigenen Ideen kommen und um Austausch bitten, erzähle ich, wie ich das selber auch schon gemacht habe: viel Fleiß und Herzblut reinstecken und trotzdem eine blutige Nase holen. Bekanntlich lernt man aus Fehlern besonders gut, daher scheue ich mich nicht, meine Erfahrungen zu teilen. Selber ein Startup-Unternehmen zu gründen, ist nun mal eine anspruchsvolle Sache, verknüpft mit vielen Problemen, auf die normalerweise im regulären Unterricht gar nicht eingegangen wird. Dies ist auf Grund der Komplexität und Vielseitigkeit der möglichen Herausforderungen auch kaum möglich. Wenn man, wie ich, als Dozent mit Studierenden arbeitet und zugleich in der Wirtschaft tätig ist, nimmt man die Dinge differenzierter, genauer wahr. Die jungen Leute profitieren von den „Geschichten“, die ich ihnen aus dem Wirtschaftsleben mitgebe. Aber ich kann auch viel von ihnen lernen. Dass wir auf Augenhöhe verkehren, hilft ihnen besser zu verstehen, wo die Reise hingehen könnte, ob es die richtige Entscheidung für einen ist, ob es nicht vielleicht auch andere Optionen gibt, die besser passen.

 

„Wenn man sich vor Augen führt, wie Venlo gelegen ist – grenznah und auch von der Mentalität her der niederrheinischen nicht ganz fremd -, dann dürfte evident sein, dass es reichlich Potenzial gibt.“

 

AHA24x7.com: Venlo ist eine Grenzstadt, ein bedeutender Markt liegt gleich nebenan. Gewachsene Gewerbestandorte wie Mönchengladbach oder Krefeld, aber auch das Ruhrgebiet und das Rheinland bieten Startups zweifelsohne gute Chancen. Wird dieses Potenzial von gründungswilligen Studierenden, deutschen wie niederländischen, ins Auge gefasst?

Patrick Szillat: Im Grunde noch zu wenig. Viele kommen zum Studium an die Fontys, machen vielleicht das ein oder andere Praktikum hier in der Region, aber wenn es anschließend darum geht, als Arbeitnehmer in einen Betrieb zu gehen oder ein eigenes Unternehmen zu gründen, zieht es einige doch wieder weg. Die Niederländer Richtung Amsterdam oder, im Tech-Bereich, nach Eindhoven. Die Deutschen zieht es dann nicht selten nach Düsseldorf oder Köln, auch Hamburg und Berlin erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Absolventen unserer Hochschule. Wenn man sich vor Augen führt, wie Venlo gelegen ist – grenznah und auch von der Mentalität her der niederrheinischen nicht ganz fremd -, dann dürfte evident sein, dass es reichlich Potenzial gibt. Unser Team vom Studiengang Marketing Management steht auf dem Standpunkt, dass man sowohl als gut ausgebildeter Arbeitnehmer als auch als Startup-Unternehmer beide Märkte nutzen sollte.

AHA24x7.com: In der Praxis dürften Absolventen da auf recht unterschiedliche Voraussetzungen treffen, schließlich setzen niederländische Unternehmen wie auch Subventionsträger andere Prioritäten als jene in Deutschland…    

Patrick Szillat: In der Tat, die gesellschaftliche Unterstützung für Startup-Vorhaben wird in beiden Ländern unterschiedlich gehandhabt. In den Niederlanden wird die Idee-Entwicklung als solche unterstützt, in Deutschland heißt es, zunächst einmal müsse ein fertiger Businessplan vorgelegt werden, erst dann könne man über Geld reden. Die Bereitschaft neue Dinge auszuprobieren, ist in den Niederlanden ausgeprägter vorhanden. Auch in der Vorgehensweise und beim Miteinander gibt‘s bekanntlich Unterschiede. Niederländer sind risikofreudiger veranlagt. Wenn da ein junger Mensch mit einer Geschäftsidee anklopft und der Angesprochene sich denkt, klar, damit lässt sich durchaus Geld verdienen, dann wird das einfach mal versucht. Der deutsche Adressat hingegen muss Brief und Siegel darauf haben, dass er seine Rendite bekommt und gar nichts schiefgehen kann. Und just in dem Punkt wird es mit jungen Leuten natürlich etwas schwieriger.

Ideal wäre es, wenn man beide Ansätze institutionell kombinieren könnte, das wäre für deutsche und niederländische Gründer eine tolle Möglichkeit, nicht nur monetär, sondern auch was die Partnerschaften anbelangt. Weil eine solche Struktur noch nicht vorhanden ist, geschieht das auf Basis meiner eigenen Erfahrung und mit Hilfe meines Netzwerks, nach der einfachen Devise: Sprech‘ doch mal den oder den an. Auch vermittle ich direkte Kontakte zu Gesprächspartnern oder Dienstleistern, eben zu Leuten, die in der entsprechenden Branche tätig sind. Studierende mit einer guten Geschäftsidee haben einfach keine Institution auf dem Schirm, an die sie sich um Unterstützung wenden könnten.

Natürlich gibt es eine Vielzahl starker Initiativen wie die der Wirtschaftsförderungen, jedoch häufig ohne den expliziten, grenzüberschreitenden Fokus. Daher möchte ich unser Engagement nicht als Wettbewerb, sondern vielmehr als Mediator zwischen den bestehenden Programmen sehen. Derzeit arbeiten wir mit Hochschulkollegen und Partnern aus der Wirtschaft daran, eine solche Institution zu schaffen. Es handelt sich um ein Projekt in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und einigen nicht unbedeutenden Partnern aus der Wirtschaft. Ein Arbeitstitel könnte lauten: Incubator oder Accelerator.

 

„Wir haben zum Beispiel in Deutschland seit einiger Zeit in vielen Familienbetrieben das Nachfolger-Problem. Papa zieht sich altersbedingt aus dem Unternehmen zurück, die Kinder verspüren aber keinerlei Lust, die Strukturen sind ihnen zu altmodisch, das Gewerk reizt sie nicht.“ 

 

AHA24x7.com: Was genau soll eine solche Institution leisten?

Patrick Szillat: Das geht über Gespräche, Marktforschung bis hin zu Vermittlung konkreter Partner in einem Fachgebiet. Es soll ja nicht so sein, dass diese neue Institution tätig wird und der oder die Gründer/-in bekommt eine passende Firma ausgespuckt. Das Ziel ist Beschleunigung, also trifft es der Begriff accelerator vielleicht ganz gut. Es passiert regelmäßig, dass etwa Drittsemester mit einer tollen Idee kommen. Hätten wir in dem Moment einen Kunden parat, könnte man auch Geld verlangen. Dies trifft im übrigens auch auf unsere Masterstudenten zu, die natürlich mit konkreteren Ideen und teilweise mehr Kapital aufwarten. Gruppen oder einzelne Studierende sagen schon mal, wir wollen dieses und jenes einmal ausprobieren, und sprechen dann mit mir.

Ich habe das Thema Cross-border ja privat schon eine Weile gelebt. Jetzt gilt es, das in eine institutionelle Form zu gießen, sodass wir Partner auf der jeweils anderen Seite haben. Kleine und mittlere Unternehmen können sich durch eine solche Zusammenarbeit womöglich auch noch mal ganz neu erfinden. Wir haben zum Beispiel in Deutschland seit einiger Zeit in vielen Familienbetrieben das Nachfolger-Problem. Papa zieht sich altersbedingt aus dem Unternehmen zurück, die Kinder verspüren aber keinerlei Lust, die Strukturen sind ihnen zu altmodisch, das Gewerk reizt sie nicht. Hätten wir eine Institution, die beschleunigend unterstützt, könnten wir auch solchen Unternehmen dabei helfen, sich neu zu erfinden, sich modernen Ideen zu öffnen, somit das Kerngeschäft neu zu beleben. Hier könnten wir bei dem Innovationsprozess behilflich sein. Ich sehe eine solche Institution als Anlaufpunkt und Schnittstelle zu Partnern, die an diesem Programm teilnehmen möchten. Als einen Apparat, der nicht nur Kontakte vermittelt, sondern den ganzen Prozess begleitet und Partner akquiriert, die bei der Finanzierung zur Seite stehen. So machen wir gemeinsam die EUREGIO nachhaltig attraktiver und erfolgreicher.

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