Neue Fördermittel für drei INTERREG-Projekte

Neue Fördermittel für drei INTERREG-Projekte

Der INTERREG Lenkungsausschuss EUREGIO hat in einem schriftlichen Umlaufverfahren die drei neuen grenzüberschreitende Projekte EMMA, Laserabtrag lokaler Fehlstellen und Unterrichtsmaterial D-NL aus dem INTERREG Programm „Deutschland-Nederland“ genehmigt. Damit werden ca. 780.000 Euro in CO2-reduzierende Technologien, der Hightech-Industrie und Lehrmaterialien im Bildungsbereich investiert. Etwa die Hälfte der Mittel wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Mit der Genehmigung des INTERREG-Lenkungsausschusses ist die Finanzierung der genannten Projekte bis Mitte 2022 gesichert.

EMMA

Das INTERREG-Projekt EMMA konzentriert sich auf die Optimierung der Erzeugung von Biogasen aus Reststoffen. Diese Reststoffe stammen aus Landwirtschaft und Industrie. Dazu können unter anderem Gülle und Industrieabwässer gehören. Durch die Vergärung dieser Reststoffe wird Energie in Form von Biogas erzeugt. In dem Projekt werden verschiedene neu entwickelte Vergärungsprozesse integriert, die die Effizienz und Anwendbarkeit der Vergärung verbessern. Dadurch kann ein größerer Teil des Energiepotenzials des Reststoffes genutzt werden, da es den Methananteil im Biogas erhöhen kann. Aus den Reststoffen kann auch Biowasserstoff erzeugt werden, der z.B. im Verkehrssektor oder im bestehenden Gasnetz als Ersatz für fossile Brennstoffe eingesetzt werden könnte. Durch die Entwicklung eines effizienten und kompakten Vergärungssystems kann die Vergärungstechnologie auch für Unternehmen mit nur geringen Restströmen wirtschaftlich rentabel werden. Für sie ist eine Vergärungsanlage nun oftmals noch nicht rentabel.

Laserabtrag lokaler Fehlstellen

Das Projekt aus dem High-Tech-Sektor befasst sich mit der Pulverbeschichtung. Pulverbeschichtungen sind heutzutage aus unserem täglichen Leben kaum noch wegzudenken. Viele Produkte, wie z.B. Büromöbel, Fassadenelemente und Haushaltsgeräte, besitzen inzwischen eine Pulverbeschichtung. Der Pulverbeschichtungsprozess verläuft jedoch nicht immer fehlerfrei, was bei fünf bis zehn Prozent der beschichteten Teile zu Mängeln führt. Die Projektpartner haben herausgefunden, dass moderne Lasertechniken bei der Reparatur von Schäden an der Beschichtung helfen können. Anders als früher muss nicht mehr die gesamte Beschichtung mit Chemikalien entfernt oder das fehlerhaft beschichtete Teil weggeworfen werden. Die fehlerhaften Stellen werden stattdessen mittels einem Laserabtragverfahren gereinigt. Das bedeutet, dass der zeitaufwändige, teure und ökologisch bedenkliche chemische Prozess durch eine neue Verarbeitungsmethode ersetzt wird, die wesentlich umweltfreundlicher und einfacher ist. Außerdem richtet sich das Projekt auf Methoden zur Neubeschichtung der gereinigten Oberfläche.

Unterrichtsmaterial D-NL

In dem Projekt Unterrichtsmaterial D-NL wird für die Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen in Deutschland sowie für die Oberstufen der HAVO/VWO in den Niederlanden Lehr-/Lernmaterial entwickelt. Dahinter steht nicht nur der Gedanke, die Schülerinnen und Schüler mit dem Nachbarland und dessen Gesellschaft bekannt zu machen, sondern sie auch mit den deutsch-niederländischen Beziehungen vertraut zu machen und die Grenze nicht als Barriere, sondern als Chance zu sehen. Deshalb werden zu Themen der europäischen Integration, der Zukunft der Demokratie, der deutsch-niederländischen Beziehungen, der Flüchtlingsproblematik und des Klimas Lehrmaterialien ausgearbeitet, mit denen Lehrer verschiedener Fächer arbeiten können. Diese Art von Lehr-/Lernmaterial ist in der gegenwärtigen Bildungslandschaft noch nicht verfügbar. Es kann auch als thematische Vorbereitung für Austauschaktivitäten zwischen niederländischen und deutschen Schulen genutzt werden.

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