Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst hielt sich in der vergangenen Woche zu politischen Gesprächen in den Niederlanden und Belgien auf. In Den Haag traf er seine niederländische Amtskollegin Cora van Nieuwenhuizen. Im Gespräch ging es um die Organisation der Hafen-Hinterlandverkehre (wir berichteten), Brückenproblematik, Baustellenmanagement und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Verkehrsfragen. Minister Wüst: „In den Niederlanden ist der Verkehrssektor zu Land, zu Wasser und auf der Schiene in vielen Bereichen schon lange sehr gut aufgestellt. Ich glaube, wir können dort einiges lernen.“
Die niederländische Ministerin lud Minister Wüst ein, sich an der „Benelux-Roadmap Mobilität“ zu beteiligen. Die „Benelux-Roadmap Mobilität“ ist eine Verabredung der Verkehrsminister aus Luxemburg, den Niederlanden, Belgien und der flämischen und wallonischen Region, um die wachsenden Verkehrsmengen auf der Straße, der Schiene und den Wasserwegen in Zukunft nachhaltiger und innovativer zu gestalten.
Beim Termin mit der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) am Mittwoch war auch die Direktorin von Straßen.NRW, Elfriede Sauerwein-Braksiek, dabei. Es wurden vor allem Themen wie die Beschleunigung von Planungsverfahren und der Bauausführung besprochen. Beim anschließenden Hafenbesuch in Rotterdam standen Verbesserungen für die Binnenschifffahrt im Bereich Digitalisierung und Energieversorgung im Mittelpunkt.
Über Antwerpen nach Utrecht
Nach dem Besuch in Rotterdam stand am Donnerstag auch der belgische Hafen Antwerpen auf dem Programm. „Der Hafen Antwerpen ist ein bedeutender Überseehafen für Nordrhein-Westfalen. Die Verbindung zwischen NRW und dem Hafen Antwerpen ist für die NRW-Wirtschaft eine enorm wichtige Verkehrsachse“, sagte der Minister anlässlich seines Besuchs, bei dem er unter anderem seinen Amtskollegen Ben Weyts zum Gespräch traf. Weyts ist Flämischer Minister für Mobilität, Öffentliche Arbeiten, Vlaamse Rand (die Region Brüssel), Tourismus und Tierschutz.
Verkehrsminister Wüst und sein Kollege Weyts waren sich einig, dass nach Vorliegen des so genannten 3RX-Gutachten der flämischen Regionalregierung für eine Schienenverbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Hafen Antwerpen jetzt die nächsten Schritte erfolgen müssen. Gemeinsam fordern sie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Nationalregierungen Belgiens, der Niederlande und Deutschlands unter Beteiligung der betroffenen Regionen zur Umsetzung der 3RX-Studie.
In der Verkehrszentrale Utrecht ging schließlich noch um die weitere Vertiefung der bestehenden Zusammenarbeit mit der Verkehrszentrale in Leverkusen und um grenzüberschreitende Verkehrslenkung. Zum Abschluss der Reise trifft Minister Wüst Conny Bieze, Deputierte der Provinz Gelderland für Mobilität und Logistik, um über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der ost-niederländischen Provinzen mit Nordrhein-Westfalen, grenzüberschreitenden Verkehr und das gemeinsame eTicketing-Pilotprojekt in der Region Aachen-Limburg zu sprechen. Die Provinz Gelderland ist Sprecherin aller niederländischen Grenzprovinzen.