Die Qualität der internationalen Zugverbindung Amsterdam-Hengelo-Osnabrück-Berlin kann verbessert werden. Das ist das Ergebnis einer Reihe von Untersuchung zur Stärkung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs im EUREGIO-Gebiet. Kurzfristig kann durch den Einsatz neuen Materials die Haltezeit in Bad Bentheim stark verkürzt werden. Gespräche hierüber, sowie über eine höhere Bedienungsfrequenz auf der Strecke, finden derzeit zwischen Vertretern der regionalen Verwaltungen und DB und NS statt. Langfristig können Maßnahmen zur Erhöhung der Reisegeschwindigkeit durchgeführt werden und kommt eine neue Route in den Niederlanden, die Hanselinie, in Betracht. Die Provinz Overijssel ist Leadpartners dieser im Rahmen des INTERREG-Projekts SchienenRegion durchgeführten Studie.
Aussichtsreich scheint zudem eine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit auf 160 km/h auf der Strecke zwischen Löhne und Bad Bentheim. Im Rahmen der Untersuchung wurde eine erste Kosteneinschätzung für diese und andere Maßnahmen vorgelegt. Diese müssen in der kommenden Zeit durch weitere Studien besser unterbaut und verfeinert werden.
Verbindung Münster-Enschede
Für die Zugverbindung Münster-Enschede wurde die Möglichkeit einer Elektrifizierung der Strecke untersucht. Derzeit fahren hier Dieselzüge. Teile der Strecke zwischen Enschede und Münster fahren bereits heute an der Kapazitätsgrenze, sodass die SItzplätze in den Zügen knapp werden. Aufgrund der Bahnsteiglänge können keine weiteren Waggons an die Züge gehängt werden. Für den Einsatz von anderen Zügen, wie zum Beispiel Doppeldecker-Waggons, ist eine Elektrifizierung notwendig. Die Kosten für den gesamten Ausbau werden auf rund 76 Millionen Euro geschätzt.
Zudem wurde untersucht, ob der Zug aus Münster bei Enschede nach Zwolle weiterfahren könnte und ob dies einen Mehrwert böte. Eine erste Analyse zeigt, dass diese Maßnahme einen Gewinn von rund 40.000 grenzüberschreitenden Fahrgästen pro Jahr bedeuten könnte.
Verbindung Emmen-Bad Bentheim
Ende 2018 wird die Zugverbindung Bad Bentheim-Neuenhaus für den SPNV reaktiviert. Um die Attraktivität der Strecke zu erhöhen, wurde die Alternative einer Weiterführung der Verbindung nach Coevorden und Emmen untersucht. Die Studie zeigt, dass diese Weiterfahrt rund 1.500 zusätzliche Fahrgäste pro Tag generieren würde.
Flughafen Münster-Osnabrück
Zudem wurden Möglichkeiten zur Verbesserung der Erreichbarkeit des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) per ÖPNV aus der niederländischen Region Twente untersucht. Durch den beginnenden Regionalzugdienst RB61 von Hengelo nach Bielefeld ab 10. Dezember diesen Jahres besteht ab Bahnhof Ibbenbüren durch die Buslinie 50 eine gute Verbindung aus Hengelo zum FMO.
In der kommenden Zeit werden die an der Studie beteiligten Partner weitere mögliche chancenreiche Maßnahmen untersuchen lassen.