Sie schließt die Lücke zwischen der niederländischen A2 und der A46 auf deutscher Seite. Sie verbindet damit die Industriezentren an Rhein und Maas mit dem Ruhrgebiet sowie den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam. Und sie sorgt für weniger Durchgangsverkehr in den Ortschaften der Gemeinden Gangelt, Selfkant und der Stadt Heinsberg: Die B56n im Kreis Heinsberg erfüllt zahlreiche Funktionen. Gestern wurde das dritte Teilstück der B56n Ost für den Verkehr freigegeben.
„Der Lückenschluss der B56n ist ein Gewinn für die gesamte Region. Er entlastet mehrere Orte von Lärm und Abgasen und verbessert die innerörtliche Lebensqualität und Verkehrssicherheit. Gleichzeitig wird die Bundestraße nun ihrer bedeutenden Funktion im Berufspendlerverkehr und im Wirtschaftsverkehr wieder gerecht“ sagte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, anlässlich der Verkehrsfreigabe.
Rund 44 Millionen Euro haben der Bund und der Kreis Heinsberg (Anteil: knapp zwei Millionen Euro) in die 8,8 Kilometer lange B56n Ost investiert, die von der K17 bei Gangelt bis zur B221/A46 führt. Je nach Abschnitt werden laut Prognosen zwischen 16.000 und 19.000 Fahrzeuge täglich diesen Abschnitt nutzen. Drei Fahrstreifen stehen dem Verkehr dafür zur Verfügung, wobei die dritte Spur für beide Fahrtrichtungen abwechselnd zum Überholen freigegeben ist.
„Leistungsfähige Straßenverbindung zwischen NRW und den Niederlanden“
Verkehrsminister Michael Groschek betonte: „Die Niederlande sind der wichtigste Außenhandelspartner Nordrhein-Westfalens. Bei Ein- und Ausfuhren liegen sie mit Abstand auf Platz 1. Da ist es großartig, dass wir mit der B56 jetzt eine neue leistungsfähige Straßenverbindung zwischen NRW und den Niederlanden haben und dass wir mit der Betuwe-Linie auch eine leistungsfähige Bahnverbindung bekommen. Wir verbinden nicht nur die Industriezentren an Rhein und Maas sondern auch die Menschen, die dort leben, und machen damit Europa stark.“
Sechs Jahre dauerten die Bauarbeiten für die B56n Ost. Sie stellten die federführende Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein immer wieder vor Herausforderungen, die es zu meistern galt. Denn beim Bau der B56n Ost mussten verschiedenste Faktoren berücksichtigt werden, etwa topographische Gegebenheiten, bereits vorhandene Straßen oder Gewässer. Während insgesamt rund 500.000 Kubikmeter Erdboden gelöst werden mussten, um die Strecke per „Einschnitt“ in die Landschaft einzufügen, wurden an anderer Stelle insgesamt ca. 250.000 Kubikmeter Boden aufgeschüttet, um die Straße auf Dammlage zu bringen.