Die Ems Dollart Region (EDR) arbeitet jetzt auch auf einer formellen Basis mit der Wunderline zusammen. In der EDR-Geschäftsstelle in Bad Nieuweschans wurde dazu jetzt eine Kooperationsagenda von Wunderline-Projektleiter Tjeerd Postma und EDR-Geschäftsführer Karel Groen unterzeichnet.
Durch die Unterzeichnung wurde offiziell bestätigt, dass die EDR und die Wunderline auch in den kommenden Jahren sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Projekten intensiv zusammenarbeiten werden. Dies trage zur weiteren Stärkung der Grenzregion bei, betonten Postma und Groen. Zudem bildet die Zusammenarbeit die Basis für 1.900 Reisende, die täglich mit der Wunderline über die Grenze fahren werden. Die EDR und die Wunderline werden in den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung sowie Kultur und Tourismus kooperieren.
Die Ems Dollart Region verfügt auf den genannten Gebieten über jahrzehntelange Erfahrung. Auch aktuell laufen in diesen Bereichen zahlreiche Projekte und Initiativen unter Federführung der EDR. Im Rahmen des INTERREG V A-Projekts „Arbeitsmarkt Nord“ arbeiten zahlreiche Arbeitsmarkt-Partner unter Projektleitung der EDR seit einigen Jahren an der Schaffung eines grenzübergreifenden Ausbildungs- und Arbeitsmarktes. Das EDR-INTERREG-Projekt „Net(z)werk+“ unterstützt unterschiedlichste grenzübergreifende Projekte und Initiativen im sozio-kulturellen Bereich.
Zugreisen zwischen Groningen und Bremen
Die Wunderline will ab 2024 schnelle und komfortable Zugreisen zwischen Groningen und Bremen ermöglichen. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit ist neben dem Ausbau der Strecke und der Organisation der Anschlussmobilität eine der Prioritäten der Wunderline. Die Wunderline soll nicht nur als Bahnstrecke eine Rolle spielen, sondern generell auch den sozioökonomischen Austausch weiter stimulieren. Für die Gemeinden entlang der Strecke hat die Bahnverbindung einen großen Mehrwert, sind sich die Kooperationspartner einig. Die Gemeinden werden auch in ein Marketing-Konzept der Wunderline eingebunden.
Bereits im Jahr 1996 schaffte die Ems Dollart Region die grundsätzliche Voraussetzungen zur Nutzung einer grenzübergreifenden Bahnverbindung. Die EDR stellt damals mehr als vier Millionen Euro EU-Mittel aus dem INTERREG II-Programm für das Projekt „Sanierung der Eisenbahnlinie Groningen-Leer“ zur Verfügung. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug mehr als 16 Millionen Euro. Damit wurde die Strecke wieder für einen regelmäßigen Bahnverkehr saniert. Auch Güterverkehr war seit Abschluss der Sanierung wieder möglich.
Derzeit kann die grenzübergreifende Bahnverbindung nur von Weener nach Groningen genutzt werden. Die Verbindung nach Leer ist gekappt, nachdem im Dezember 2015 ein Schiff mit der Friesenbrücke kollidiert war und diese zerstörte.