Zehntausende Deutsche pendeln täglich in die Niederlande, um dort zu arbeiten. Parallel treten viele Niederländer den umgekehrten Weg an. Für sie gelten bei der Steuer- und Sozialversicherungspflicht einige Besonderheiten. Welche genau das sind, wissen die Experten des GrenzInfoPunkts Rhein-Waal, die kostenlose Grenzgängerberatungen anbieten. Ihre Devise: Wer sich frühzeitig informiert, kann Probleme vermeiden und die Vorzüge des Jobs auf der anderen Seite der Grenze genießen. Einmal monatlich lädt der GrenzInfoPunkt Rhein-Waal zur offenen Sprechstunde ein. Nächster Termin – und der erste nach der Sommerpause – ist Dienstag, 26. September, von 9 bis 12.30 Uhr im Forum der Euregio Rhein-Waal in Kleve.
Ein häufiges Problem, mit dem sich Grenzpendler konfrontiert sehen, sind die Steuer- und Sozialversicherungspflicht. „Während der Corona-Pandemie gab es Ausnahmen, die die Sozialversicherungen und Steuern betreffen, um das Arbeiten im Homeoffice zu erleichtern. Hier hatten beide Länder eine Sonderregelung vereinbart“, blickt Carola Schroer, Beraterin beim GrenzInfoPunkt Rhein-Waal, zurück. Inzwischen haben einige EU-Länder zumindest im Bereich der Sozialversicherung eine Rahmenvereinbarung getroffen, die besagt, dass ein Grenzpendler bis zu 50 Prozent seiner Arbeitszeit von zuhause aus arbeiten kann, ohne, dass es Auswirkungen auf seine Sozialversicherungspflicht hat. „Hierfür muss der Arbeitgeber im Land, in dem der Firmensitz ist, eine A1-Erklärung beantragen. Dabei handelt es sich um ein offizielles Dokument, mit dessen Hilfe geprüft wird, ob man die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt und wo man sozialversicherungspflichtig ist. Sozialversicherungspflichtig kann man nämlich nur in einem Land sein“, so Schroer.
Experten aus verschiedenen Bereichen
Wer Fragen zu diesem und weiteren Themen wie Rente, Kindergeld oder einen (bevorstehenden) Umzug in die Niederlande hat, kann die Grenzgänger-Sprechstunde des GrenzInfoPunkts Rhein-Waal besuchen. Neben den Experten des GrenzInfoPunkts sind auch Berater der Agentur für Arbeit, ihres niederländischen Pendants UWV, der Gewerkschaften, der Sozialversicherungen, der Finanzämter aus beiden Ländern sowie der BARMER anwesend. Darüber hinaus können die Besucher der Sprechstunde auch andere Fragen zum Arbeiten, Wohnen und Studieren im Nachbarland stellen.
Die nächste offene Sprechstunde findet am Dienstag, 26. September, von 9 bis 12.30 Uhr im Forum der Euregio Rhein-Waal (Emmericher Straße 24, 47533 Kleve) statt. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht erforderlich.
Weitere Beratungstermine
Zusätzlich zu den regulären Beratungsterminen findet einmal im Monat eine Sprechstunde bei der Agentur für Arbeit in Kleve statt. Nächster Termin ist der 5. Oktober von 9 bis 12 Uhr. Außerdem können Interessierte jeden Dienstag von 10 bis 12.30 Uhr an einer Gewerkschaftssprechstunde teilnehmen. Vertreter von Fachverbänden aus Deutschland und den Niederlanden unterstützen Arbeitnehmer in sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen und versorgen sie mit Informationen über die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. In beiden Fällen wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Wer sich lieber mit einem individuellen Termin persönlich beraten lassen möchte, kann sich ebenfalls an den GrenzInfoPunkt wenden. Beratungen können telefonisch, online oder vor Ort stattfinden. Die Terminvereinbarung ist telefonisch unter 02821-793079 oder per E-Mail an gip@euregio.org möglich.